Leinen richtig waschen
Leinen zählt zu den beliebtesten Stoffen, und das aus gutem Grund. Erfahren Sie hier, wie Sie Leinen richtig waschen. Die Naturfaser besticht mit einer Vielzahl von Vorteilen. Haben Sie sich also für ein Must-have aus Leinen entschieden, stellt sich nun die Frage, wie Sie Leinenhemd & Co. materialgerecht reinigen und pflegen.
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie Sie Leinen richtig waschen, sodass Ihnen Ihre Leinen-Basics möglichst lange erhalten bleiben. Wir erklären, wodurch sich das Naturmaterial auszeichnet, wie man Kleidungsstücke aus Leinen in der Waschmaschine wäscht und diese anschließend pflegt.
Was ist Leinen?
Bei Leinen handelt es sich um ein strapazierfähiges und robustes Naturgewebe, das aus Flachsfasern gewonnen wird. Diese Fasern bestehen unter anderem aus Wachsen, Pflanzenleim und Zellulose. Sind die Fasern fein verarbeitet, weist das Material einen natürlichen Oberflächenglanz auf. So entsteht eine edle Optik. Gleichzeitig überzeugt der beliebte Stoff durch seine Griffigkeit und Langlebigkeit. Von diesen Vorteilen profitieren Sie, wenn Sie sich für Kleidung aus Leinen entscheiden.
Der beliebte Stoff vereint folgende Eigenschaften:
- zeitloser Naturstoff
- fusselfrei
- schmutzabweisend
- staubresistent
- antistatisch
- bakterizid
- reißfest
- umweltfreundlich
- kühlend
Verständlich, dass Modeliebhaber und Designer nicht auf den Materialklassiker verzichten möchten. Wie Sie Leinenkleidung richtig waschen und pflegen, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.
Wie wäscht man Leinen in der Waschmaschine?
Darf man Leinen waschen? Ja, Sie können Designer-Leinenhosen für Herren & Co. waschen, da Leinen ein sehr pflegeleichter Stoff ist. Dennoch gilt es einige Tipps zu beachten. In unserem Ratgeber Leinenhosen für Herren kombinieren finden Sie wertvolle Styling-Tipps und alles Wissenswerte über dieses luftige Textil.
Bei wie viel Grad kann man Leinen waschen? Leinen können Sie bei einer Temperatur von 30 bis 95 Grad in der Waschmaschine waschen. Ausschlaggebend hierfür ist die jeweilige Stoffzusammensetzung – handelt es sich um Reinleinen, Baumwoll-Leinen oder Halbleinen? Konsultieren Sie daher vor dem Waschen unbedingt die Waschempfehlung auf dem Pflegeetikett.
- Kleidungsstücke aus gefärbtem Leinen sollten Sie bei maximal 40 Grad, bestenfalls bei 30 Grad waschen. Verwenden Sie hierfür ein Feinwasch- oder Color-Waschmittel. Flecken können Sie vorsichtig mit weißem, destilliertem Essig entfernen oder Letzteren direkt zum Waschgang hinzugeben.
- Sie möchten ein Kleidungsstück aus Halbleinen waschen? Halbleinen, ein Baumwoll-Leinen-Gemisch, können Sie bei 60 Grad in der Maschine waschen.
- Naturleinen beziehungsweise reines Leinen können Sie ebenfalls in der Waschmaschine waschen. Bei normaler Verschmutzung können Sie Leinen bei 60 Grad waschen. Bei starker Verschmutzung können Sie Kleidungsstücke aus Reinleinen sogar bei bis zu 95 Grad waschen. Bei der sogenannten Kochwäsche werden sämtliche Bakterien und Keime abgetötet.
Leinen gilt zwar als besonders robust und strapazierfähig – dennoch sollten Sie einen Schonwaschgang wählen. Denn: Reibung schadet Leinenstoffen. Um Ihre Leinenkleidung nicht unnötig aufzurauen, sollten Sie daher den Schonwaschgang sowie eine niedrige Schleuderzahl (maximal 600 Umdrehungen pro Minute) einstellen. Wir empfehlen Ihnen außerdem, ein Leinen-Waschmittel oder ein Feinwaschmittel zu verwenden. In jedem Falle sollte Ihre Wahl auf ein mildes Waschmittel fallen, das Textilien geschmeidig hält.
Auf den Einsatz von Weichspüler sollten Sie außerdem verzichten, da dieser dem feinen Naturgewebe zusetzen kann. Dadurch würde die charakteristische Optik sowie die Griffigkeit des Leinengewebes verändert. Das gilt auch für sämtliche aggressive Bleichzusätze und -mittel, welche die Naturfasern schädigen können. Vielleicht haben Sie bereits beobachtet, dass Leinen nach dem Waschen hart wird. Wenn Sie Leinen-Kleidung jedoch richtig waschen, wird die Leinenfaser mit der Zeit immer weicher. Achten Sie hierfür auf einen schonenden Waschgang und den Einsatz eines sanften Waschmittels.
Wie bleibt Leinen knitterfrei?
Der leichte Knittereffekt ist Teil des natürlichen Looks von Leinen. Mit diesen Tipps können Sie ihn aber reduzieren. Bei schwereren Leinen-Stücken wie Designer-Jacken für Herren müssen Sie wenig bis gar nicht nachhelfen, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Dünnere Designer-Leinenhemden für Herren brauchen hingegen ein wenig mehr Fürsorge, um ihnen ein gepflegtes Äußeres zu verleihen. In unserem Ratgeber Leinenhemden kombinieren, erfahren Sie alle wichtigen Styling-Tipps rund um das Textil.
- Zunächst empfiehlt es sich, die Waschmaschinentrommel nur bis zur Hälfte zu füllen. Durch das geringere Gewicht werden die einzelnen Kleidungsstücke weniger zusammengedrückt. Denselben Effekt erzielen Sie, indem Sie auf hohe Schleuderdrehzahlen verzichten. Eine höhere Schleuderzahl kann dazu beitragen, dass Leinen-Kleidung stark verknittert. Stellen Sie daher ein Schleuderprogramm mit maximal 600 Umdrehungen pro Minute ein. Dadurch verbleibt genug Restfeuchtigkeit in den Fasern, die beim Trocknen dazu beiträgt, dass der Leinenstoff nicht mehr oder kaum noch gebügelt werden muss.
- Alternativ können Sie den Feuchtigkeitsgehalt in den Leinenfasern erhöhen, indem Sie das Kleidungsstück im Badezimmer aufhängen. Der Wasserdampf und die höhere Luftfeuchtigkeit glätten effektiv Falten. Oder Sie entscheiden sich für die technologische Alternative: Den Steamer. Greifen Sie das untere Ende des Kleidungsstückes und ziehen Sie es vorsichtig glatt, wenn Sie mit dem Steamer darübergleiten. Bestenfalls dämpfen Sie Ihre Leinenkleidung von der linken Stoffseite.
- Auch die Waschtemperatur beeinflusst den Zustand Ihrer Leinenkleidung nach dem Waschen. Hier gilt die Faustregel: Bei höherer Temperatur beim Waschen knittert das Leinen eher als bei niedriger Waschtemperatur. Vor allem bei knitteranfälligen Materialien wie Seide oder Leinen sollte man hohe Waschtemperaturen also lieber vermeiden, und Leinen so kalt wie möglich waschen.
- Anti-Knitter-Spray: Dieses können Sie in der Drogerie oder im Supermarkt kaufen. Schütteln Sie es gut vor Gebrauch, und sprühen Sie es gleichmäßig auf das Kleidungsstück. Beachten Sie jedoch die Anwendungshinweise – manche Sprays können ausschließlich auf weißer oder heller Kleidung aufgetragen werden, da sie den Stoff ausbleichen.
- Darf man Leinen bügeln? Sie können Ihre Leinenkleidung natürlich auch bügeln. Am besten gelingt dies, wenn Sie Ihre Kleidung von der Wäscheleine nehmen, solang diese noch etwas Restfeuchtigkeit aufweist. Sollte Ihre Leinenkleidung bereits getrocknet sein, können Sie diese mithilfe einer Sprühflasche und etwas destilliertem Wasser wieder befeuchten. Oder Sie legen ein feuchtes Baumwolltuch so lange auf Ihre Leinenkleidung, bis diese etwas Feuchtigkeit aufgenommen hat. Nun können Sie die Kleidungsstücke bügeln und sämtliche Falten glattstreichen. Lassen Sie die gebügelten Kleidungsstücke anschließend noch liegen, bis sie abgekühlt sind. Hierdurch behalten sie ihre Form länger bei. Leinenwäsche können Sie bei hoher Temperatur bügeln, demnach auf Stufe 3 (170 bis 220 Grad). Dabei können Sie Wasserdampf einsetzen, damit der Leinenstoff glatt wird.
So trocknen Sie Ihre Leinenkleidung
Nachdem Sie Ihre Leinenkleidung gewaschen haben, sollten Sie diese auf keinen Fall in den Trockner geben. Denn: Heiße Luft kann die Fasern angreifen und dazu führen, dass die Leinenfasern einlaufen.
- Stattdessen sollten Sie Ihre Leinenwäsche an der frischen Luft trocknen lassen. Diese Methode bietet sich vor allem in den wärmeren Frühlings- und Sommermonaten an. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Ihre Leinenkleidung nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist.
- Außerdem sollten Sie Leinenwäsche nicht auf schmalen Kleiderbügeln oder mit Wäscheklammern aufhängen, da diese unschöne Spuren hinterlassen können. Solche Druckstellen können die Leinenfasern langfristig schädigen.
- Alternativ können Sie Ihre Leinen-Kleidungsstücke auf einer breiten Fläche oder einem Handtuch ausbreiten und an der Luft trocknen lassen. Legen oder hängen Sie Ihre Leinenkleidung erst dann in den Schrank, wenn diese vollständig getrocknet ist – sonst kann sich das Gewebe teilweise verfärben.
Wie pflege ich Leinen richtig?
Waschen Sie Ihre Leinen-Teile bei maximal 600 Umdrehungen pro Minute und verwenden Sie schonendes Waschmittel, um die Langlebigkeit der Fasern zu gewährleisten. Verzichten Sie außerdem auf Weichspüler. Nach dem Trocknen können Sie Kleidungsstücke aus Leinen falten oder auf Kleiderbügeln aufhängen. Sollten Sie Ihre Leinenkleidung für längere Zeit nicht mehr tragen – etwa, da die kälteren Herbst- und Wintermonate vor der Tür stehen – sollten Sie diese zunächst waschen, bevor Sie sie in luftdichten Kleiderboxen- oder -beuteln aufbewahren.
Kann Leinenstoff einlaufen?
Läuft Leinen beim Waschen ein? Ja, vor allem durch heißes Wasser. Dass Leinen eingeht, lässt sich aber nicht verhindern: In der Regel läuft es beim ersten Waschen um etwa 5 Prozent ein. Achten Sie daher immer auf die Pflege- und Wasch-Hinweise auf dem Pflegetikett.
- Sie können Leinen auch von Hand waschen. Etwas enger wird Ihre Kleidung danach dennoch sitzen. Sollten Sie die Handwäsche dem Waschen in der Waschmaschine vorziehen, sollten Sie darauf achten, dass Sie nur lauwarmes Wasser verwenden. Außerdem sollten Sie Leinenkleidung mit sanften, großzügigen Handbewegungen im Spülbecken hin- und herbewegen, um sie vom Schmutz zu befreien. Waschen Sie Ihre Leinenkleidung dann so lange aus, bis kein Schaum mehr entsteht.
- Wie Sie ein Einlaufen von Leinen verhindern beziehungsweise reduzieren können? Indem Sie Leinen bei unter 30 Grad waschen. Ganz vermeiden lässt sich der sogenannte Resteinsprung aber nicht – ein neues Fashion-Piece aus Leinen wird nach dem ersten Waschgang maximal um 5% einlaufen.